1974
Damit der TV Frutigen "J + S" anbieten kann, müssen Leiter ausgebildet werden. Die OTV-Skitage in Sigriswil sowie die Eidg. Turnerskitage in Zweisimmen werden besucht. Im Hinblick auf das Oberl. Turnfest 1974 führt der Oberturner die Körperschule wieder ein. Bei der Nachzeichnung von Aktien für das Sport- & Erholungszentrum Frutigen werden Fr. 2’000.-- gezeichnet. Der 1. Augustumzug findet mit sehr wenigen Teilnehmern des TV Frutigens statt. Der Vorstand stellt sich die Frage: Wie weiter? Er erachtet es als wichtig, dass die Jugendriege gut geführt wird. Dies vor allem in Hinblick auf den Mitgliederbestand des TV Frutigen.
1975
Erneut wird von der Organisation der Oberl. Turnfeste 1976 oder 1977 abgesehen. Grund: fehlende Wettkampfanlagen. Das Oberl. Turnfest 1976 übernimmt schliesslich der TV Spiez. Am Kant. Turnfest in Thun wird im Rahmen des Vereinswettkampfes letztmals die Barrenübung gezeigt. Res Stucki gewinnt den Kantonal Bernischen Nationalturntag. Der Überzug der Ringermatte ist spurlos verschwunden. Der TV Frutigen erstattet Anzeige gegen Unbekannt.
1976
Mit dem TV Wahlen (Laufental) wird im Januar an Elsigen ein gemeinsames Skirennen und im Oktober ein Turntag auf dem Widi durchgeführt. Unter der Leitung von Werner von Känel findet wieder eine Turnerreise statt. Die Turnfahrt führt zum Turnkameraden Ernst Rychen, Varen (VS). Das TK wird ins Leben gerufen und die Ausarbeitung von Pflichtenheften für Vorstandsmitglieder beschlossen. An den Oberl. Korbballmeisterschaften entstehen Turbulenzen. Man verzichtet auf den Besuch eines Turnfestes. Am Eidg. Nationalturntag in Unterentfelden schlägt die grosse Stunde von Andreas Stucki, welcher Fritz von Känel als seinen Lehrmeister bezeichnet. Nach dem Punktemaximum im Vorschaffen steht er im Schlussgang Arnold Ehrensberger gegenüber. Trotz verlorener Partie belegt Res den hervorragenden 4. Schlussrang an diesem Eidg. Fest. Im gleichen Jahr gewinnt Stucki den Basler Nationalturntag.
1977
Am Turnstand vom 1.2.1977 übernimmt Peter von Känel das Amt des Oberturners von Fritz Josi. Er fordert einen straff geführten Betrieb und setzt diesen durch. Wer nicht an den Turnstunden teilnimmt, hat sich zu entschuldigen. Der TV Frutigen übernimmt die Instandstellung des Vita-Parcours. Eine Passivmitgliederwerbung wird durchgeführt. Das Interregionale Turnfest in Worb wird besucht. Dies nachdem der Oberturner zusammen mit Trudi Ruch vor den kritischen Augen des Verbandsoberturners René Ruch in dessen Wohnstube die Gymnastik zusammengestellt hat. Der Frutiger-Vorzeigenationalturner Res Stucki gewinnt auch dieses Fest. Am Turnstand von Ende Juni wird der Generationenkonflikt besprochen. Auf die Jungen kann nicht gezählt werden. Bei der Ausmarchung zum "gleitigschten Oberländer" erreicht der TV Frutigen vier Siege. Das vereinseigene Turnmaterial soll an die Gemeinde Frutigen verkauft werden. Infolge mangelnden Turnstundenbesuches steht der Ausschluss von Mitgliedern zur Diskussion.
1978
Turner, deren Turnstundenbesuch mangelhaft ist, werden zu einer Aussprache eingeladen. Als Vorbereitung für das Eidg. Turnfest in Genfbesucht der TV Frutigen das Seeländische Turnfest in Studen. In den vereins- und familieninternen Ausscheidungen setzen sich die Älteren gegen die Jüngeren durch (Rösti / Bärtschi). Total sieben Kränze sind der verdiente Lohn für die Anstrengungen im Training. Gespräche mit dem Damenturnverein finden statt betreffend einem gemeinsamen Turnen. Auf dem Widi werden Nachwuchswettkämpfe mit mangelhafter Teilnahme durchgeführt. Die Vorstandsbesetzung braucht viel Kraft, Nerven und Ausdauer. Der TV Frutigen nimmt erstmals an der Kant. Sektionsmeisterschaften in der Körperschule in Uetendorf teil.
1979
Unter dem neuen Oberturner Louis Ramu wird das Seeländische Turnfest in Aarberg besucht. Gleich acht Turner dürfen sich mit Lorbeer auszeichnen lassen. Es stellt sich die Frage, ob der Kant. Nationalturntag 1980 in Frutigen durchgeführt werden soll. Werner von Känel übernimmt schliesslich das Amt des OK-Präsidenten für diesen Anlass. Fritz Hurni gewinnt im Ringen den Schweizermeistertitel bei den Junioren (so auch zwei Jahre später). Der zweite Trainingsanzug wird angeschafft. Am Turnfest "Lustenau" wird nicht teilgenommen, obwohl dies geplant war. An den Kant. Sektionsmeisterschaften in Täuffelen feiert der TV Frutigen den Kantonalmeistertitel in der Körperschule. Jakob Sarbach und Res Stucki führen während dem Sommer Kurse in "J + S" auf den Sportanlagen der Sekundarschule durch. Bei Turnfesten wird eine Teilnahme in einer höheren Stärkeklasse angestrebt. Anstelle eines Altjahrshöcks findet in diesem Jahr ein Saujass statt. Der Einsatz eines Videogerätes wird geprüft.
1980
An dem vom DTV organisierten Turnerabend nehmen die Turner u.a. mit einem Barrenprogramm sowie einer Minitrampvorführung teil. Die Turnfestvorbereitung wird sehr ernst genommen. Im Mai stehen wöchentlich drei Trainings auf dem Programm. Die Vorbereitung wird anfangs Juni aufgrund der Durchführung des Kant. Bernischen Nationalturntages in Frutigen unterbrochen. Dank diesem Anlass schliesst die Jahresrechnung mit einem deutlichen Plus ab. Am Oberländischen in Zweisimmen übertreffen die Frutiger die erhoffte Punktzahl, obwohl der Wettkampf nicht optimal gelungen ist. Nach einer wohlverdienten Sommerpause verteidigt der TV Frutigen an den Kant. Meisterschaften im Sektionsturnen in Steffisburg den Vorjahressieg souverän.
1981
Die Hauptversammlung beginnt mit einer Traktandenverschiebung: "Kraftmaschine" und "Chilbi" sollen vor dem Budget behandelt werden. Da die geplante Chilbi mit dem Berglauf Frutigen-Adelboden kollidiert, wird mit Stichentscheid auf die Durchführung verzichtet. Die Ehrenmitglieder stiften einen neuen Wanderpreis für die Jahresmeisterschaft. Die neu eingeführte Sommerzeit ermöglicht den Turnern, das Gymnastikprogramm mehrmals bei Tageslicht durchzuturnen. Trotz anfänglich magerem Trainingsbesuch gewinnen die Frutiger das Kant. Turnfest beider Basel in der 5. Stärkeklasse deutlich. Die beim Kant. Turnfest in Bern erzielte Note von 118.08 Punkten übertrifft keine andere Sektion mehr. Der Oberturner hält fest: "Nach einem solchen Resultat hätte man eigentlich genügend Grund zum Feiern gehabt. Es scheint aber, dass dies für viele bereits als normal angesehen wird." Nachdem an den Kantonalen Sektionsmeisterschaften in Münchenbuchsee die Finalteilnahme nur knapp geschafft wird, muss trotz einer Leistungsteigerung im Final der Titel an Grindelwald abgegeben werden. Der Wiederaufstieg der Korbballer in die Gruppe A gelingt auf Anhieb.
1982
Die Hauptversammlung hält fest, dass der Jahresbeitrag der Jugendriege von Fr. 4.-- nicht mehr kostendeckend ist. Nach Anträgen und Gegenanträgen wird dieser auf neu Fr. 6.-- erhöht. Nur mit grosser Mühe können die Turner zum Mitmachen am Turnerabend überredet werden. Der fehlende Trainingsfleiss wirkt sich am Waadtländischen Turnfest in La Tour de Peilz in einer im Vergleich zum Vorjahr deutlich tieferen Note aus. Am völlig verregneten Solothurnischen in Biberist ist eine leichte Leistungssteigerung auszumachen, welche sich jedoch aufgrund der misslichen Verhältnisse nicht auf die Gesamtnote niederschlägt.
1983
Das Turnerjahr steht bereits ganz im Zeichen des Aufbaus zum nächstjährigen Eidgenössischen. Die Gymnastik wird erstmals zu Unterhaltungsmusik geturnt. Neu im Programm der Frutiger steht der 1000m-Lauf. Zum Pechvogel des Jahres wird Gottlieb Lauber ernannt, welcher an beiden besuchten Turnfesten in Martigny und Saanen den Kampf um die Matrazen verliert und mit einer harten Schlafunterlage vorlieb nehmen muss. Unverändert bereitet dem Vorstand der schelchte Turnstundenbesuch sowie die Passivität an Turnvereinanlässen Sorge.
1984
Die Zielsetzung zum Höhepunkt des Jahres, dem Eidg. Turnfest in Winterthur, lautet wie folgt: "Punktzahl über 116 und Einsatz eines jeden Turners im Sektionswettkampf, auf dass er zu einem guten Resultat beitrage." Die eingesetzten 31 Turner verfehlen dieses Resultat schliesslich nur ganz knapp. Kurt Wegmüller erturnt sich den eidg. Kranz im Olympischen Zehnkampf.
1985
Das Jahr nach einem Eidg. Turnfest wird oftmals als Flautejahr bezeichnet. Dem versucht der Vorstand mit der Einsetzung von Kurt Wegmüller als neuem Oberturner entgegen zu wirken. Rücktritte von einigen Turnern müssen zur Kenntnis genommen werden. Dem Verein macht die schlechte Beteiligung an Vereinsanlässen zu schaffen. Die Zeitungsschlagzeile "Vierhöchstes Resultat aller Oberländer Sektionen", erzielt am Oberl. Turnfest in Wilderswil, lassen diese Sorgen wieder etwas in den Hintergund treten.
1986
Endlich wieder einmal steht eine Turnerreise auf dem Programm. Die drei unbeschwerten Tage im Südtirol bleiben den Teilnehmenden in guter Erinnerung (Weindegustation usw.). Im Turnfestmonat wird das Mittelländische Turnfest in Bern besucht. Die erzielten 116,083 Punkte bedeuten den 3. Rang in der 5. Stärkeklasse. Am 14. Schwyzer-Kantonalturnfest in Siebnen kann diese Punktzahl nochmals gesteigert werden. Die am Abend in der Festhütte erzielten Punkte zählen leider nicht mehr für die Rangliste. Schön war es trotzdem. Im 10-Kampf besticht Kurt Wegmüller erneut mit einem Kranzresultat. Fritz Hurni gelingt in Sion als erstem und bisher einzigem Frutiger Turner ein Kranzresultat an einem Eidg. Schwingfest.
1987
Unter der Leitung von Louis Ramu werden die OTV-Skitage auf der Elsigenalp organisiert. Die über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden bestens präparierte Loipen und Pisten vor. Dank dem "Aeschikasse-Team" kann der Anlass bis und mit Rangverkündigung reibungslos abgewickelt werden. Der zum 150-Jahre-Jubiläum der Frutigkasse organisierte Spielnachmittag für Kinder bringt einen schönen finanziellen Zustupf in die Vereinskasse. Am Kantonal-Turnfest in Biel-Bötzingen spielt das Wetter nicht mit. Es regnet während des ganzen Festes. Der 1000m-Lauf ähnelt einer Schlammschlacht. Die unter ungleichen Voraussetzungen erzielten Resultate der Sektionen führen zu einer nicht ernst zu nehmenden Schlussrangliste. Trotzdem sind die Frutiger mit den erzielten 114,85 Punkten sehr enttäuscht. Im November verstirbt das Ehrenmitglied Albrecht von Känel im Alten von 98 Jahren. Nach 10jähriger Vorstandsarbeit übergibt Andreas Stucki das Zepter an den neuen Präsidenten Rudolf Bärtschi.
1988
Nach einer ausserord. Hauptversammlung bewirbt sich der TV Frutigen um die Durchführung der STV-Skitage. Das sehr gute Resultat am Urner Kantonalen in Altdorf - mit einer neu einstudierten Gymnastik - kann am Oberländischen in Brienz nicht mehr bestätigt werden. Trotz einem abwechslungsreichen Herbstprogramm mit Wasserskifahren, Surfen, Minigolf usw. begeistert sich jeweils nur eine kleine Schar von Turnern für diese Anlässe. Nicht zuletzt diese fehlende Unterstützung seitens der Turner führt zum Rücktritt des Oberturners. Bezeichnenderweise entscheidet der Turnstundenbesuch über den Sieg der Jahresmeisterschaft.
1989
Die Hautpversammlung kann nicht vom Präsidenten geleitet werden, da dieser Stunden zuvor einen Oberschenkelbruch erleidet. Die zusammen mit dem TV Kandersteg durchgeführten STV-Skitage werden zu einem grossen Erfolg. Mit "rächti Lüt hei rächts Wätter" beginnt der Ressortchef Ski im STV, Hans-Paul Flückiger, die Rangverkündigung, welche den Schlusspunkt unter einen gelungen Anlass setzt. Mit "Superschnee, Superwetter, Superorganisation" betitelt die Verbandszeitschrift Sport-Aktiv die Skitage. Der für solche Anlässe ungewöhnliche Gabentempel mit Glocken, Schnitzereien etc. erinnert an Schwingfeste und ist das Verdienst des OK’s unter der Leitung von Peter Rösti. Am Albis-Verbandsturnfest in Affoltern kann die definitive Startaufstellung durch den Oberturner Louis Ramu erst im Car gemacht werden. Die Fahrt führt dabei über verschiedenste Feldwege. Mit dabei sind erstmals in der Vereinsgeschichte auch Frauen, welche in der Gymnastik mitturnen. Im 6-Kampf erkämpft sich Markus Arni den Doppelzweig. Der Podestrang der Sektion überspielt den ungenügenden Turnstundenbesuch. Beim Oberländischen in Interlaken muss am frühen Sonntagmorgen zum Wettkampf angetreten werden. Mit Rücksicht darauf, dass die Turnerinnen und Turner mit dem Gymnastiktraining viel Zeit aufwenden, werden zum Saisonende noch die kantonalen Meisterschaften in Büren besucht, allerdings ohne viel sportlichen Erfolg.
1990
Ein Vorschlag zur Einführung von Bussen bei Nichterscheinen zu Vereinsanlässen scheitert an der Opposition und wird an der Hautpversammlung zurückgezogen. Die Oberländischen Turnerskitage in Adelboden werden besucht und die Jugendriege zeigt sich in einem neuen Dress. Am "Chandertaler" hält zur Auswertung der Resultate die EDV Einzug. Das Oberländische Turnfest in Oberdiessbach wird mit 22 Turnern und 3 Turnerinnen, jedoch ohne Oberturner, besucht. Als eine der ersten Sektionen im Einsatz sehen die Frutigerinnen und Frutiger die Gymnastikbewertung als zu streng an. Der 3. Rang in der 4. Stärkeklasse darf sich dennoch sehen lassen. An der Feier zum 100. Geburtstag der Musikgesellschaft Frutigen sowie am eigenen Turnerabend im Hotel Simplon präsentiert sich der Verein der Öffentlichkeit.
1991
Der Oberländische Jugendriegetag findet unter dem Präsidium von Peter Rösti in Frutigen statt. Die Rekordteilnehmerzahl von 1032 Jugendlichen bereitet dem routinierten OK-Team keine grösseren Probleme. Zur Vorbereitung des Eidg. Turnfestes wird das Turnfest in Aigle besucht. Obwohl noch vor der Pendelstafette Walter Thierstein dem einheimischen Weissen nicht widerstehen kann (konsumiert aus einer PVC-Röhre), reicht es trotzdem zum Sieg in der 2. Stärkeklasse. Die Steinheber müssen ihre Steine selber ins Waadtland mitbringen. Ohne Oberturner treten die Frutiger in Luzern an. Gestärkt durch einen Frühstückshalt in Sarnen erreicht der TV Frutigen in der 7. Stärkeklasse mit einer Punktzahl von 117.27 den 24. Rang. Alle Sektionsmitglieder nehmen an den Freizeitwettkämpfen teil. Der farbenprächte Umzug sowie insbesondere der Schweizer-Abend mit der Oberländeraufführung des Wilhelm Tell treibt den Frutigern Tränen in die Augen. Symptomatisch dafür, dass im TV Frutigen seit einiger Zeit der "Wurm drin ist", findet der offizielle Empfang in Frutigen ohne einen Gemeindeverteter statt. Ein neuer Oberturner ist noch immer nicht in Sicht.
1992
Das Walliser-Turnfest in Naters beginnt für die Frutiger unter besonderen Vorzeichen. Ein Turner wird nach seinem Amerika-Aufenthalt lediglich eine Stunde vor Wettkampfbeginn mit der Gymnastikvorführung vertraut gemacht. Bei der schlussendlich erzielten Gymnastiknote von 29.35 mussten die Wertungsrichter beide Augen geschlossen haben. Zum Oberländischen Turnfest in Reichenbach fährt man mit dem Velo. Mit beachtlichen 117.54 Punkten schaut sogar ein Podestrang heraus. Das Riesenfest in Reichenbach führt zu staunenden Blicken nicht turnbewanderter Einheimischer und auch dazu, dass die Frutiger das Nachtessen stehend auf den Festhüttentischen einnehmen müssen. Am Sonntag steht der TV Frutigen als Helferverein in der Festhütte im Einsatz. Die Turnerreise (erstmals wieder nach sechs Jahren) bringt die Turnerinnen und Turner nach Montafon. Fliehkräfte animieren einige, die Rodelbahn in Seefeld in hohem Bogen zu verlassen. Eine gelungene Turnerreise, welche allen Beteiligten unvergesslich bleibt.
1993
Nach Jahren ohne Oberturner kann in Adrian Ruch, damals 23jährig, ein neuer Leiter gefunden werden. Er startet mit seinem Team, eingekleidet in einen neuen Vereinstrainer, zum Turnfest in Buochs/Ennetbürgen und landet gleich einen Sieg. Am Saisonhöhepunkt, dem Bernisch-Kantonalen Turnfest in Langenthal, schaut ein 4. Schlussrang heraus. Die 1000m-Läufer starteten im Ziel durch und landen direkt im Festzelt. Die Zeltstadt der Turnerinnen und Turner fördert den Zusammenhalt unter den Vereinen, wie bespielsweise zwischen dem TV Frutigen und dem TV Thun-Strättligen (Gehri-Ruch). Die Dorfbevölkerung von Frutigen empfängt die erfolgreichen Turner. Die Jahresmeisterschaft wird von diesem Jahr an vom Oberturner dominiert.
1994
An der Hauptversammlung können elf neue Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. Im Frühjahr wird das vom FC Frutigen übernommene und in Eigenarbeit ausgebaute Klubhaus eingeweiht. Es ist ein Jahr der Premieren: Nebst dem erstmaligen Trainingswochenende in Willisau und der Organisation des 1. Frutiger Dorflaufes wird eine jährlich wechselnde Zufallsdisziplin in die Jahresmeisterschaft aufgenommen. Eine ungelenke, dynamische Steinabgabe in der Curlinghalle in Kandersteg kommentierte der Eismeister damit, dass dieser Stein bis nach Goppenstein gereicht hätte. Am verregneten Seeländischen Turnfest in Lyss schaut seit langem wieder ein Kranz in einem 10-Kampf heraus. Die Gymnastikgruppe präsentiert die neue Darbietung im neuen (Taucheranzug)-Dress. Beim Schwyzer-Kantonalturnfest in Küssnacht am Rigi sind die Frutiger bereits früh am Nachmittag mit dem Einsatz fertig. Die freie Zeit animiert einige zu einem von zahlreichen Zuschauern beachteten Bad im Vierwaldstättersee. Die Parkplatzlösung in einem Steinbruch führt dazu, dass das Auto des Oberturners zum "Steintransportfahrzeug" umfunktioniert wird.
1995
Erstmals seit Jahren nimmt der TV Frutigen wieder aktiv an Eidg. Turnerskitagen teil. Obwohl die beiden Langlauf-Zugpferde Walter Thierstein und Adrian Ruch innerhalb 3/10 Sekunden einlaufen, klassiert sich noch ein Läufer zwischen den beiden. Diese gute Ausgangslage reicht nach dem sonntäglichen Riesenslalom zum erfreulichen 3. Kombinationsrang der Mannschaft. An dieser Stelle sei auf die Karriere von Walter Thierstein hingewiesen: Swiss-Loppet-Gesamtsieger, Zweiter am König-Ludwig-Lauf und Spitzenränge in der World-Loppet-Serie sind nur Auszüge seiner Erfolge. Die Montag-Läufer haben von "Bartli" gelernt und wissen heute, dass der Wille (am Berg) Berge versetzen kann. Ursula Wandfluh kommt die Ehre zu, als erste Frau in den Vorstand gewählt zu werden. Einstimmig beschliesst die Hauptversammlung die Bewerbung zur Durchführung des Oberländischen Turnfestes in Frutigen im Jahre 1998. Am Seeländischen in Täuffelen treten die Frutiger zur Ueberraschung der mitgereisten Fans in den Fraben Schwarz/Weiss zur Gymnastik an. Was war geschehen? Ausgerechnet der Oberturner sorgt mit seinem vergessenen Tenue für hitzige Gemüter. Der TV Aeschi besänftigt diese mit dem Ausleihen ihrer Dresses. Für den Oberturner wird es indessen zum teuersten Turnfest. Die am Oberländischen in Uetendorf erreichten 119.41 Punkte bedeuten neuen Vereinsrekord. Dieses Resultat ist die zweithöchste Benotung eines Vereines im Jahre 1995 an allen in der Schweiz durchgeführten Turnanlässen. Mit dem Vizemeistertitel im Sektionsturnen an den Kantonalmeisterschaften in Utzenstorf, lediglich 3/100 Punkte hinter dem TV Seftigen, runden die Frutiger eine erfolgreiche Saison ab. Grundsätzliche Gespräche betreffend einer Fusion mit dem DTV Frutigen finden statt.1996
Das Turnerjahr 1996 wird klar vom Eidg. Turnfest in Bern dominiert. Die Früchte jahrelanger, konstanter Aufbauarbeit sollen geerntet werden. Mit dem Verbandsmeistertitel in der Gymnastik in Heimberg unterstreicht der TV Frutigen seine Ambitionen. Zur Vorbereitung steht, nebst dem obligaten Trainingslager in Willisau, das Seeländische Turnfest in Kallnach auf dem Programm. Zahlreiche Neuturnern benützen die Gelegenheit, erstmals Turnfestluft zu schnuppern. Fritz Hurni zeigt sich im Steinheben bereits in hervorragender Form und schafft total 70 Hebungen, was auf der Umrechnungstabelle im 100m-Sprint einer Zeit von 8,6 Sekunden entspricht. In der Hoffnung, dass nach einer verpassten Hauptprobe eine gelungene Premiere folgt, macht sich der TV Frutigen auf den Weg nach Bern.
Der "Berner Oberländer" meldet: "Frutigen schiesst den Vogel ab!"
In der Tat gelingt dem TV Frutigen nicht in erster Line dank überragenden Einzelsportlern, sondern aufgrund einer starken Kollektivleistung das beste "Eidgenössische" seit Bestehen. Die Fähigkeit jeder Turnerin und jedes Turners, am Tag X mit einer konzentrierten Leistung das Bestmögliche zu geben, ist die verdiente Arbeit des Oberturners Adrian Ruch. Der Einstieg in den Wettkampf gelingt mit einer Note von 29.75 in der Pendelstafette-Doppelprogramm nach Wunsch. Mit der guten Bewertung der Gymnastikvorführung im Wankdorfstadion werden die grossen Trainingsanstrengungen endlich belohnt. Zusammen mit der gewohnt sicheren Leistung im Steinheben präsentiert sich die Ausgangslage vor dem letzten Wettkampfteil geradezu phänomenal. Das im Stillen anvisierte Ziel scheint in greifbarer Nähe zu sein. Während die routinierten Steinstösser Nerven zeigen, zerstreuen die 1000m-Läufer mit der blanken Note 30 die letzten Zweifel. Die "aufs Loch" erreichten 119.00 Punkte bedeuten das höchste Oberländer Resultat, die vierthöchste Wertung aller Berner Sektionen und den 6. Schlussrang in der 6. Stärkeklasse. Zwei Zweige im Nationalturnen runden den Erfolg ab.
1997
Das Jahr Eins nach dem in allen Belangen eindrücklichen Eidg. Turnfest in Bern (auch was das erzielte Defizit anbelangt) steht für den TV Frutigen im Zeichen einer Neuausrichtung. Nach Jahren der sich in schneller Folge wechselnden Höchstnoten steht die Steigerung der Mitgliederzahl an erster Stelle. Die Turnfestnote wird als sekundär erklärt. Fehler anderer Vereine, welche sich (zu) spät auf die Jugend besinnen, sollen vermieden werden. Ein Turnerabend zusammen mit dem DTV in der Turnhalle Kandergrund bildet den gelungenen Auftakt zum Vereinsjahr. Jodlerqualitäten werden dabei an den Tag gelegt. An den Oberl. Turnerskitagen auf der Axalp dominieren die Frutiger mit der Mannschaft, mit ersten Plätzen im Einzel Langlauf und Kombination sowie in der Kategorie Snowboard durch Ursula Neuenschwander. Das Zuger Kantonalturnfest in Steinhausen wird in der 2. Stärkeklasse absolviert. Die 1000m-Läufer sind sichtlich konsterniert, dass trotz guter Leistung keine bessere Benotung resultiert. Der Stärkeklassesieg entschädigt für den vorangegangenen - vermeintlichen - Frust. Mit Fango-Packungen wird die Turnfestnacht beendet. Am Oberländischen Turnfest in Wilderswil zeigen sich die Frutiger ihrer Favoritenrolle gerecht. Zum Sieg - wiederum in der zweithöchsten Stärkeklasse - steuern 46 Turnerinnen und Turnern mit ihren Leistungen bei. Davon sind ein Drittel jünger als 20 Jahre. Diese Mischung als jugendlichem Elan und langjähriger Erfahrung - gepaart mit einem hervorragendem Teamgeist - lässt für die Zukunft einiges erhoffen.
Diese Hoffnung gründet auch auf der Steigerung der Mitgliederzahl bei den Jugendriegelern. Unter einem neuen Konzept und einem grossen, fachlich bestens ausgewiesenen Betreuerstab erfährt die Jugendriege wieder vermehrt Zulauf. Sportliche Vorbilder in den eigenen Reihen sorgen für konzentrierte und gute Arbeit.
1998
Das Vereinsjahr 1998 steht im Zeichen der Organisation des Oberländischen Turnfestes sowie des 100. Geburtstages. Aus Rücksicht auf die noch zu leistenden Helfereinsätze findet lediglich ein 1-tägiges Trainingslager in Spiez statt. Am Regionalturnfest in Aesch nehmen die Frutiger erstmals in der 1. Stärkeklasse Mass. Urs Jenzer wird nicht zuletzt dank seinem Kategoriensieg am 100-km-Lauf von Biel Europacupsieger in der Gesamtwertung der Ultra-Marathons.
Die jahrelangen Vorbereitungen des Organisationskomitees des Oberl. Turnfestes Frutigen kommen in die Endphase. Der Einheimischen-Abend vom Freitag lockt dank der Verpflichtung von Donghua Li über 1000 Personen an. Die Frutiger treten nach kurzem Schlaf bereits am frühen Morgen zum sportlichen Einsatz an. Die missratenen Wechsel bei der Pendelstafette werden durch solide Leistungen in den übrigen Disziplinen Gymnastik, Steinheben, Steinstossen, Weitsprung und 1000m-Lauf wettgemacht. Viel Zeit verbleibt jedoch nicht, sich über die Punktzahl Gedanken zu machen. Mit beispiellosem Einsatz aller Mitglieder zusammen mit 300 weiteren Helfern gelingt es dem TV Frutigen, den Oberländer Sektionen und den Gastvereinen ein unvergessliches Turnfest zu bieten. Das "Schlafen im Stroh" in umliegenden Ställen und Heubühnen wird von den Turnerinnen und Turnern geschätzt und verleitet zur Aussage, dass das "Betten mit der Heugabel" nur Vorteile bietet. Beherrscht von den Anstrengungen in Festzelt und Bar realisieren die Turnerinnen und Turner des TV Frutigen erst beim Einmarsch zur Siegerehrung richtig, dass sie das eigene Turnfest als Festsieger abschliessen. Tränen bei der Siegerehrung werden nicht zurückgehalten und dürfen von den OK-Mitglieder als schönstes Geschenk angesehen werden. Der abschliessende Helferabend bringt die Festhütte nochmals zum Kochen. Die tadellose Organisation und der grosse Einsatz am Turnfest bringen dem Turnverein Frutigen sowohl bei den Verbänden als auch in der Bevölkerung grosse Beachtung.
Die eigentliche Geburtstagsfeier findet im Herbst in der Turnhalle Kandergrund zusammen mit der Weihe für die neue Vereinsfahne statt. Anstrengungen zur Zusammenlegung der Jugendriege und der
Mädchenriege des Damenturnvereins werden unternommen.
Kranz | Zweig | |
Leichtathletik |
Kallen Hugo Wegmüller Kurt |
Allenbach Peter Arni Markus Trachsel Martin |
Nationalturnen |
Bohny Rudolf Hurni Fritz Inniger Jürg Rösti Peter Schmid-Reichen Rudolf Stucki Andreas von Känel Fritz von Känel Peter von Känel Werner |
Brügger Christian Brügger Hanspeter Bühler Mario Geissbühler Rudolf Josi Markus Kämpf Michael Ramu Louis Rösti Anton Ruch Adrian Sarbach Jakob Schmid Andreas Schmid Fritz Schmid Ueli Schwarz Simon Stucki Roman Zurbrügg Mathias |
Schwingen |
Hurni Fritz Stucki Andreas von Känel Fritz Zurbrügg Peter |
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Ringen |
Hurni Fritz Schmid Andreas von Känel Fritz Zurbrügg Peter |
Schmid Fritz |